„ÜBERGÄNGE“
Besinnungstag im Kreuzbund Offenbach
Offenbach, 25. Januar 2020:
Der Höhepunkt im Jahr der Offenbacher Kreuzbündler ist zum
Beginn des Jahres der Besinnungstag. Wieder hatten wir einen
wunderbaren Tag mit Britta Laubvogel, die uns – wir waren 20
Kreuzbündler - das Thema „Übergänge“ näherbrachte.
Beginn ist immer mit einer einfachen Mitte, um die wir im Kreis
sitzen.
Zuerst stand nur eine große Christrose auf einem schön
drapierten blauen Tuch. Als nächstes legte Britta Fotos aus,
auf denen Übergänge in den verschiedensten Formen
dargestellt waren: Wege, Brücken und Stege, Ufer, Horizont,
Menschen, Türen und vieles mehr.
Jeder fand ein ihm entsprechendes Bild und begründete das.
Es gibt viele Übergänge: vom Dunkel ins Licht, innen nach
außen, unten nach oben (oder umgekehrt), von einem Raum in
den anderen, die Wechsel der Jahreszeiten, vom Jungsein zum
Altwerden, vom Leben zum Tod, von einer Flussseite zur
anderen, das Ufer als Übergang von Festland und Wasser und
der Horizont als Berührung von Himmel und Erde und nicht
zuletzt: von der Abhängigkeit in die Unabhängigkeit.
Mit einer Schnur, die sich vom Foto zur Mitte hinzog,
konnten wir später unsere Lebenslinie legen mit für uns
wichtigen Ereignissen und diese mit vielen kleinen
Sächelchen ausschmücken. Da gab es Sterne, Herzen,
Glasklicker und Federn, aber auch Steinchen und Kreuze.
Beim anschließenden Gespräch darüber ging es bei den meisten
sehr kurvig bis kräuselig zu und auch steinig. Doch es gab
auch Freuden – besonders die Kinder und Enkel.
Aber als einschneidenstes Geschehen wurde unisono
der Übergang von der Alkoholsucht (Geknäuelt mit Steinen) in
die Befreiung daraus genannt – Die Zäsur von „vorher“ und
„nachher“ - für alle ein positiver Übergang!
Mit einem Bild von Adi Holzer (*21.04.1936 in Stockerau bei
Wien) - „Die Taufe“ - bekamen wir auch eine Bildbetrachtung
angeboten. Man sieht eine helle rechte Seite, in die noch
Dunkles von Links hineinläuft. Im Dunkeln der „alten“ Zeit
steht Johannes der Täufer mit einem Krug, aus dem er Wasser
über Jesus schüttet. Dieser ist in einem leuchtenden Rot
dargestellt, hat leuchtend blaue Augen und erhellt die
rechte „neue“ Zeit. Zur kompletten Darstellung gehört
natürlich auch der HL. Geist – als Taube - und Gott Vater –
hier als von oben herabkommendem goldenem Dreieck.
Ganz zum Schluss erklärte Britta uns woher der
Begriff „Die gute Gelegenheit beim Schopf packen“ stammt:
|
|
Im Griechischen gibt es zwei Zeitgötter - Chronos ist der
Gott der ablaufenden Zeit - Kairos der Gott des Zeitpunkts.
Letzterer hat am Hinterkopf keine Haare, nur einen
beeindruckenden Schopf über der Stirn und wenn man den nicht
sofort packt, wenn Kairos vorbeikommt, fasst man nur noch an
den Hinterkopf und findet keinen Halt. „Es gibt nur einen
Punkt, an dem die Ewigkeit die Zeit berührt und das ist
jetzt.“
Nur im Jetzt können wir einen Übergang
schaffen/eine Veränderung bewirken.
Mit einem selbstgebastelten Salz-Licht für alle, zu dem wir
Gelegenheit für ein kurzes Abschluss-Blitzlicht hatten,
versüßte (mit Salz!) uns Britta die lange Wartezeit bis zum
nächsten Jahr.
Danke für diesen schönen Tag!